Wertschätzung gegeben, Vertrauen gewonnen: Sportstiftung NRW präsentiert Bilanz der neuen Athletenförderung

Ein Jahr nach Reform

 

Ein Jahr nach Einführung der neuen Fördersystematik zieht die Sportstiftung NRW eine erfreuliche Zwischenbilanz. Über 850 Nachwuchstalente haben sich für die neue Talent-Förderung beworben. Bei der 27. Kuratoriumssitzung am 30. April 2024 in der Messe Köln präsentierte die Stiftung die Ergebnisse einer Feedbackbefragung, wonach Athletinnen und Athleten das Bewerbungsverfahren in hohem Maß als wertschätzend und nachvollziehbar wahrnehmen. Mit dem Auswahlprozess zielt die Stiftung darauf ab, mündige Talente zu identifizieren, die andere Menschen mit ihren Leistungen und mit ihrer Leidenschaft begeistern und inspirieren. 

Staatssekretärin Andrea Milz und Dr. Ingo Wolf

Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt und stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende: „Die Sportstiftung NRW unterstützt die Talente in Nordrhein-Westfalen auf ihrem Weg im Sport. Die Förderangebote sind ein wichtiger Baustein, um die leistungssportliche und berufliche Karriere parallel absolvieren zu können. Nur so kann eine erfolgreiche sportliche und nachsportliche Karriere gelingen."  

An der systematischen Feedbackbefragung nahmen 150 Bewerber teil. Sie wurden nach ihrer Zufriedenheit mit der Arbeit der Stiftung sowie nach der Wahrnehmung und Wirkung der Talent-Förderung befragt. Ergänzend zu den Ergebnissen der Sportlerbefragung holte die Sportstiftung Feedback von den Landesverbänden, der Staatskanzlei, dem Landessportbund NRW, den Olympiastützpunkten sowie den Wirtschaftspartnern ein. 

Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender der Sportstiftung NRW: „Die Resonanz unserer wichtigsten Stakeholder und die hohe Qualität der Bewerbungen bestätigen den Erfolg unserer Reformmaßnahmen. Athletinnen und Athleten können sich selbstbestimmt für eine Förderung empfehlen und damit als Vorbilder im Sportland NRW fungieren. Wir beobachten zudem ein wachsendes Engagement unserer Förderpartner beim NRW-Sportstiftungs-Stipendium, was den hohen Stellenwert einer Nachwuchsförderung, die auch Persönlichkeitsmerkmale berücksichtigt, in Wirtschaft und Gesellschaft unterstreicht.“ 

Das neue Förderkonzept trat zum 1. Januar 2023 in Kraft. Seitdem können sich Nachwuchsathletinnen und -athleten eigenständig für die Module Talent-Förderung, NRW-Sportstiftungs-Stipendium und Internatsplatzförderung bewerben. Der Auswahlprozess beinhaltet ein Motivationsschreiben, ein Bewerbungsvideo und einen Persönlichkeitsfragebogen, der sechs Schlüsselkompetenzen beschreibt, die mündige Athletinnen und Athleten aus Sicht der Stiftung auszeichnen: Intrinsische Motivation, Respekt, emotionale Kompetenz, Team- und Kritikfähigkeit, Authentizität und Engagement. 

Jahresbilanz: 600 Talente in Förderung aufgenommen
Nach den ersten beiden absolvierten Bewerbungsphasen fördert die Sportstiftung derzeit etwa 600 Nachwuchskader aus olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Sportarten mit monatlich 250 Euro (Talent-Förderung). Etwa 100 dieser Geförderten erhalten zusätzlich durch das Stipendienprogramm 300 Euro pro Monat zur Unterstützung ihrer akademischen oder beruflichen Ausbildung. 100 Internatsschüler erhalten eine Begünstigung bei den Kosten für ihren Platz an einem NRW-Sportinternat. Ziel ist es, dass sie bzw. ihre Eltern maximal 300 Euro/Monat selbst aufbringen müssen.
Mehr Förderung für Sportinternate
Im Rahmen des Reformprozesses wurden auch die Zuwendungen an die Sportinternate verändert. Zwölf ausgewählte Vollzeitinternate in Nordrhein-Westfalen erhalten von der Sportstiftung pauschal 70.000 Euro/Jahr zur Finanzierung von Personalstellen, insbesondere der pädagogischen Leitung. Durch die veränderte Systematik wächst die gesamte Förderung für die Sportinternate um etwa 220.000 Euro/Jahr.
Förderung für Paralympisches Zentrum ausgeweitet
Darüber hinaus beschloss das Kuratorium, die Förderung für Leistungssportpersonal sowie für Wettkampf- und Trainingsmaßnahmen im paralympischen Sport auf jährlich 650.000 Euro zu erhöhen. Anja Surmann, Vorstand Leistungssport beim Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW: „Dies ist ein wichtiger Meilenstein zur nachhaltigen und zukunftsfähigen Weiterentwicklung des Paralympischen Zentrums im Sportland Nr. 1. Mit diesem Beschluss sind wir für den kommenden Zyklus gut aufgestellt, können die erfolgreiche Arbeit konsequent und zielgerichtet im Sinne der Sportlerinnen und Sportler fortführen und unser Leistungssportpersonal an den Verband binden.“
Um Nachwuchskadern eine sportpsychologische Betreuung zu ermöglichen, hat das Kuratorium Fördermittel in Höhe von jährlich 138.500 Euro für das Projekt „mentaltalent“ freigegeben. Die Initiative des Psychologischen Instituts an der Deutschen Sporthochschule Köln wird seit ihrer Gründung im Jahr 2007 vollständig von der Sportstiftung NRW finanziert. Der Beschluss sichert die Fortsetzung des Projekts bis Ende 2028.

Die Sportstiftung NRW wurde im Jahr 2000 von der nordrhein-westfälischen Landesregierung als eigenständige Stiftung ins Leben gerufen und ist bundesweit die größte Initiative ihrer Art. Sie unterstützt schwerpunktmäßig Nachwuchskader aus olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Sportarten.